Rasseportrait: Mittelschnauzer

Rasseportrait: Mittelschnauzer
Der Mittelschnauzer – zumeist nur Schnauzer genannt – ist der älteste der drei Schnauzertypen und existiert bereits seit mindestens 500 Jahren.
Fazit

Der Mittelschnauzer ist ein intelligenter, mittelgroßer, robuster und vitaler Hund mit einer Vielzahl guter Eigenschaften und ein echter Familien- und Hütehund. Er braucht jedoch viel Bewegung und Aufgaben – nichts für couch potatos.

Wie seine großen und kleinen Brüder stammt auch er wahrscheinlich aus Deutschland, wobei seine genauere Heimat in Bayern und Baden-Württemberg lokalisiert werden könnte. Früher bewachte er sowohl Haus und Hof als auch Reisende, denn er zeigte schnell und sicher durch Bellen an, wenn sich jemand näherte, der nicht an diese Stelle gehörte. Und so kam es, dass dieser Pinscher – damals auch Stallpinscher genannt – so manchen Dieb sowie Ratten und Mäuse in die Flucht trieb.

Nahezu jeder Ort im Süden Deutschlands besaß im 19. Jahrhundert solch einen, nicht immer schönen, jedoch klugen und robusten Hund. 1895 wurde der 1. Rasseclub in Nordhausen gegründet, und sämtliche Schnauzer mit hartem Fell wurden als „rauhaarige Pinscher“ tituliert. In München wurde 1907 der Bayerische Schnauzer-Club gegründet, und der Mittelschnauzer erhielt – in Abgrenzung zum Zwerg- und Riesenschnauzer – seinen Namen. Zunächst war der Mittelschnauzer hierzulande wesentlich beliebter als seine großen und kleinen Artgenossen, doch in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewann der Riesenschnauzer an Popularität.

Nach dem 2. Weltkrieg drängte sich der Zwergschnauzer auf der Beliebtheitsskala nach vorne. 1956 bekam der Mittelschnauzer einen neuen Standard zugesprochen: Fortan sollte er einen länglichen Kopf, einen nicht mehr geraden Rücken sowie eine höhere Widerristhöhe haben. Auch andere Farbvarianten wurden zugelassen. In Deutschland gibt es etliche Mittelschnauzer Züchter, die sich auf die Zucht dieser Rasse spezialisiert haben. So sollte es nicht allzu schwerfallen, einen gesunden Mittelschnauzer Hundewelpen zu kaufen.

Erscheinungsbild

Der Mittelschnauzer erhielt die FCI-Standardnummer 182. Dabei gehört er der Gruppe 2 – Pinscher & Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde – sowie der Sektion 1 – Pinscher & Schnauzer – und darin der Untersektion 1.2 – Schnauzer – an. Diese Hunderasse kann bis zu 15 Jahre alt werden. Bei einer Widerristhöhe von 40 bis 50 cm sowie einem Gewicht von ca. 14 bis 20 kg zählt der Mittelschnauzer – wie sein Name bereits verrät – zu den mittelgroßen Hunden. Prinzipiell ähnelt er seinem großen Bruder, sieht man einmal von der Größe ab. Er hat einen kompakten, mittelgroßen, quadratischen Körperbau mit einem kräftigen, langgestreckten Schädel. Der Rücken fällt nach hinten ab. Typisch dabei sind die starken Augenbrauen sowie der kräftige Schnauzbart. Ferner hat der Mittelschnauzer hochangesetzte, V-förmige Klappohren. Sein Fell ist drahtig, hart und dicht. Dabei hat dieser Hund eine dichte Unterwolle sowie ein gut anliegendes Deckhaar. Letzteres ist rau, sollte jedoch weder gewellt noch struppig sein. Die Fellfarbe kann stark variieren. Es gibt den Mittelschnauzer in rein Schwarz sowie in Pfeffer-und-Salz-Farben. Zulässig sind ferner Farbnuancen vom dunklen Eisgrau über Mittelgrau bis hin zu Silbergrau.                                        

Der Schnauzer pfeffer-salz ist der Urvater aller Schnauzer Rassen.

Ursprünglich benutzte man den Schnauzer im süddeutschen Raum als Stallhund, denn er fühlte sich in der Gesellschaft von Pferden sehr wohl. Mit Eifer lauerte er allen Nagetieren auf und tötete sie im Handumdrehen. Deshalb nannte man ihn auch im Volksmund Rattler. Er ist mittelgroß, kräftig, eher gedrungen als schlank und rauhaarig. Er besitzt ein lebhaftes Temperament, das mit einer bedächtigen Ruhe gepaart ist. Bezeichnend sind sein guter Charakter, seine Spiellust und die große Anhänglichkeit an seinen Herrn. Er ist sehr lieb zu Kindern, unbestechlich, wachsam und dennoch kein Kläffer. Hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheiten geben dem Schnauzer alle Voraussetzungen für einen hervorragenden Familien-, Wach- und Begleithund, der auch Gebrauchshundeeigenschaften besitzt. Er ist kein Hund den man in eine Ecke setzen kann. Dafür liebt er das Leben mit seiner Familie zu sehr. Ob es die Ausbildung zum Fährtenhund, Agility, Turnierhundsport, Rettungshund, Begleitung beim Fahrradfahren oder von Pferden ist, er ist immer mit Begeisterung dabei. Die Schulterhöhe der Hündin liegt zwischen 45 und 48 cm, bei einem Gewicht von 15 bis 18 kg. Der Rüde hat eine Schulterhöhe von 47 bis 50 cm und sein Gewicht liegt zwischen 17 und 20 kg.                                        

Infos

  • Ursprungsland: Kroatien
  • FCI-Klassifikation: Gruppe 6, Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung
  • Verwendung: Gesellschaftshund, Familienhund, zur Abrichtung für verschiedene Zwecke geeignet
  • Widerristhöhe: Rüde: 56 – 62 cm, Hündin: 54 – 60 cm
  • Gewicht: Rüde: 27 – 32 kg, Hündin: 24 – 29 kg
  • Wesen: Freundlich, anhänglich, mutig