Rasseportrait: Maine Coon

Rasseportrait: Maine Coon
Den Beinamen „sanfte Riesen“ besitzen die Maine Coons zurecht, denn die Maine Coon ist nicht nur die älteste sondern auch die größte Katzenrasse aus den USA und trotz ihrer Größe extrem sanftmütig. Sicher nicht zuletzt deshalb zählen die „Coonies“ heute zu den beliebtesten Katzenrassen weltweit.

Zur Herkunft der Maine Coons gibt es zahlreiche Legenden.

Sicher ist, dass der Namensteil „Maine“ von ihrem Herkunftsland, dem amerikanischen Bundesstaat Maine stammt, der sie 1985 zur amerikanischen Nationalkatze ernannte. Über den zweiten Teil des Namens kann man nur spekulieren. Der in Neuengland gelegene amerikanische Bundesstaat Maine gilt als Land der Elche, Hirsche, Biber und Waschbären. Daher kann wohl davon ausgegangen werden, dass sich der Namensteil „Coon“ aufgrund des an einen Waschbären erinnernden buschigen Schwanzes der Katzen, tatsächlich vom Waschbär, im amerikanischen Raccoon genannt, ableitet. Definitiv falsch ist allerdings die Annahme, Maine Coons seien aus der Verpaarung einer Hauskatze mit einem Waschbär entstanden, denn das ist genetisch bedingt unmöglich.

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Bereits im Jahr 1850 konnte die Maine Coon in der heutigen Form genetisch nachgewiesen werden. Aufgrund ihrer Mäusefangfreudigkeit waren die Katzen zu dieser Zeit gerade in den ländlichen Gebieten Nordamerikas sehr beliebt und wurden bei Landwirtschaftsausstellungen präsentiert. 1906 gründeten amerikanische Katzenfreunde die „Cat Fanciers Association“ in deren ersten Zuchtbuch auch die heutigen Maine Coons aufgeführt waren. Bis 1976 hatte sich die Maine Coon in allen großen amerikanischen Dachverbänden als Rasse etabliert und wurde 1983 schließlich auch von der Fédération Internationale Féline (FIFé) anerkannt.

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Wer sich einmal für eine Maine Coon entschieden hat, wird nie wieder los kommen, von der Faszination, die hinter diese Katzenrasse steht. Coonies imponieren natürlich durch ihre Größe, sind aber auch extrem intelligent und anhänglich. Sie lieben es, Dinge zu tun, mit denen ihr Besitzer niemals rechnen würde.

So auch ich selbst, als ich mich durch eine kleine Unaufmerksamkeit und einen Windstoß ausgesperrt hatte und mein Maine Coon Kater daraufhin tatsächlich auf die Klinke sprang, um mir die Türe zu öffnen. Auch Bälle und Stoffmäuse apportieren gehört zu den Lieblingsspielarten dieser außergewöhnlich anhänglichen Katzen. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit, verstehen sich gut mit Kindern, anderen Artgenossen und auch Hunden. Da sie gerne mit den Pfoten arbeiten, haben sich viele Maine Coons angewöhnt, ihr fressen aus dem Napf zu holen und es quasi mit der Hand zu essen. Auch Wasser ist für sie eine willkommene Abwechslung, zumindest so lange es nicht um Baden, aber um Plantschen geht!

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Für Laien ist es manchmal schwierig eine Maine Coon von einer Norwegischen Waldkatze zu unterscheiden. Und tatsächlich weisen die beiden Rassen einige Gemeinsamkeiten auf. Beide Rassen gehören zu den Halblanghaarkatzen, können eine beträchtliche Größe erreichen und haben luchsähnliche Ohren. Charakteristisch für die Maine Coons sind jedoch ihre Pinselchen an den Ohren, die den Norwegern in der Regel fehlen, ihre quadratisch imponierende Schnauze und ihr dichtes, festes Fell, das trotz der Länge nicht übermäßig zum Verfilzen neigt. Die Schnauze der Norweger ist spitzer, ihr Fell seidiger und ihre Größe etwas geringer.

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Obwohl Maine Coons als richtige Naturburschen und äußerst robust gelten, ist auch diese Rasse aufgrund intensiver Zuchten nicht von Krankheitsanfälligkeiten verschont geblieben. So kommt es in vielen Zuchten immer wieder zu Fällen von hypertropher Cardiomyopathie, einer Herzerkrankung, die durch eine Herzmuskelverdickung, insbesondere der linken Herzkammer gekennzeichnet ist. Auch die Hüftgelenksdysplasie, die bei Katzen sehr viel weniger häufig ist als beim Hund, kommt bei der Maine Coon gehäuft vor, ebenso wie die hauptsächlich bei Perserkatzen bekannte Zystenniere (PKD = Polyzystic Kidney Disease). Alles in allem sind die Coonies aber eine gesunde Rasse, die jedoch einen gewissen „Suchtfaktor“ auslösen!                                        

Steckbrief

  • Länge: 100 – 120 cm (Nase bis Schwanz)
  • Schulterhöhe: Bis zu 40 cm
  • Gewicht: Kater: 6 – 9 kg, Katze: 4 – 7 kg
  • Kopfform: Quadratische Silhouette
  • Ohren: Groß, breit, mit Pinseln
  • Pfoten: Groß, rund, mit Fellbüscheln zwischen den Zehen
  • Fell: Dicht, lang, Halskrause und aufgebauschte Hosen an den Hinterbeinen
  • Fellfarben: Alle Farben außer Chocolate, Lilac, Cinamon und Fawn sind zulässig, einschließlich aller Farbvarianten mit Weiß. Nicht erlaubt sind Masken-Points.