Kakao & Schokolade: Das süße Gift für dein Haustier

Kakao & Schokolade: Das süße Gift für dein Haustier
Bereits die Maya wussten, welchen Genuss die Kakaobohne in sich birgt und haben daraus bereits Schokolade hergestellt.
Tipp

Vor Verlassen des Zimmers/Hauses stets ein prüfender Blick zurück: Liegt Schokolade in Fress-Nähe der Katze, des Hundes? So vermeidet man die „Schokoladenvergiftung“ seines Lieblings.

Der Kakaobaum (Theobroma cacao) wächst als dünner Unterholzbaum in den tropischen Gebieten Amerikas, Asiens und Afrikas, wird aber heute überwiegend auf Plantagen gezüchtet. Die Bäume werden bis zu 15 Meter hoch und tragen das ganze Jahr über Blüten, die auch das ganze Jahr hindurch Früchte und damit Kakaobohnen hervorbringen. Jeder Frucht enthält zwischen 25 und 50 Kakaobohnen, die in ein helles, süßliches Fruchtmus eingebettet sind. Pro Jahr trägt jeder Baum etwa 20 bis 30 Früchte, aus denen am Ende unsere Schokolade hergestellt wird. Die für uns unproblematische Leckerei, die sich bei Übermaß lediglich auf den Hüften bemerkbar macht, kann bei Hunde und Katze tödlich enden!                                        

Gefährliche Zutat

Kakao enthält Theobromin, ein Purinalkaloid, das von Hunden und Katzen nur sehr schlecht verstoffwechselt werden kann. Je höher der Kakao-Anteil in der Schokolade ist, desto höher ist auch der Theobromin-Anteil. Insbesondere Bitterschokolade, Block- und Kochschokolade verfügen über einen sehr hohen Kakao- und damit auch vermehrten Theobromin-Anteil. Theobromin wird im Darm resorbiert, danach ans Blut abgegeben und zur Leber transportiert, wo es verschiedenen Stoffwechselprozesse in Gang setzt. So wird zum Beispiel vermehrt Adrenalin ausgeschüttet, wodurch die Herzfrequenz dramatisch ansteigen kann.                                                                                                                                        

Kakao & Schokolade Das süße Gift für dein Haustier

Die Menge macht’s

Wie viel Theobromin ein Hund oder eine Katze verträgt, kann pauschal nicht beantwortet werden. Fest steht aber, dass die auftretenden Symptome von der Größe des Tieres und von der aufgenommenen Menge an Theobromin abhängt. Die tödliche Dosis liegt je Größe des Tieres etwa bei 100 bis 500 Milligramm Theobromin. Umgerechnet auf den Kakao-Anteil in der Schokolade, würden somit zwei bis drei Rippchen Bitterschokolade einen Chihuahua töten und eine ganze Tafel einen Cocker Spaniel. Als wesentlich weniger giftig ist Vollmilchschokolade und weiße Schokolade einzustufen, da diese Schokoladensorten einen nur sehr geringen Kakao-Anteil aufweisen. Entscheidend ist also einerseits, welche Schokoladensorte ein Tier gefressen hat und andererseits wie viel davon. Die Halbwertszeit von Theobromin im Tierkörper beträgt 17,5 Stunden. Der Abbau bis hin zur Ausscheidung dauert also sehr lange. Zu beachten ist deshalb, dass sich die aufgenommenen Mengen potenzieren, sodass mehrere kleine Mengen genauso zu bewerten sind, wie eine große Menge Schokolade.                                        

Meist passiert es ohne Aufsicht

Die Problematik des „Schokoladefressens“ besteht meist nicht darin, dass Hunde oder Katzen mit Schokolade gefüttert werden, sondern dass Hunde die Schokolade vom Tisch klauen, wenn sie ohne Aufsicht sind und die offene Pralinenschachtel nun mal da steht. Auch Hotels legen gerne Schokoladenkonfekt für ihre Gäste in die Zimmer, die für mitgebrachte Hunde eine potentielle Gefahr darstellen können. Für Katzen besteht insgesamt weniger Gefahr, da sie nicht wie Hunde alles fressen und Schokolade meist nicht ihrem Geschmack entspricht.                                        

Tödliche Wirkung

Hat ein Tier Schokolade gefressen treten innerhalb von 4 bis 12 Stunden die ersten Symptome auf. Bei Aufnahme von kleinen Mengen Schokolade können Magen-Darm-Probleme, wie Erbrechen und Durchfall auftreten. Bei Aufnahme größerer Mengen Schokolade bzw. Theobromin kommt es durch die vermehrte Adrenalinausschüttung zur Blutdruckerhöhung mit Unruhe, Hecheln, Zittern und Herzrhythmusstörungen. Zusätzlich treten Muskelkrämpfe und Lähmungen auf. Bei fortschreitendem Verlauf kommt es schließlich zum Tod durch Herzversagen. Bei Tieren, die an einer Epilepsie leiden kann infolge der Theobrominvergiftung schon nach Aufnahme geringer Mengen einer epileptischer Anfall ausgelöst werden.                                        

Eine schnelle Behandlung rettet Leben

Treten nach dem Verzehr von Schokolade Symptome auf, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht und eine schnelle Behandlung eingeleitet werden. Liegt der Verzehr nicht länger als zwei Stunden zurück, kann der Tierarzt dem Tier ein sogenanntes Emetikum injizieren, damit das Tier sich erbricht und so das Theobromin wieder ausscheidet. Liegt der Verzehr länger als zwei Stunden zurück, so muss davon ausgegangen werden, dass das Theobromin zum Teil schon über den Darm resorbiert und ins Blut abgegeben wurde. In diesem Fall kann Aktivkohle helfen das Theobromin zu binden und mit dem Kot auszuscheiden. Kann die Behandlung früh genug eingeleitet werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Tier die „Schokoladenvergiftung“ ohne Schaden überlebt. Sind bereits schwere Symptome aufgetreten ist die Prognose schlechter und es kann ein Leberschaden zurückbleiben.