Hat mein Haustier eine Allergie?

Hat mein Haustier eine Allergie?
Tipp

Beim Auftreten einer Allergie sollte stets das Gespräch mit dem Tierarzt gesucht werden. Im Gespräch wird entschieden, ob eine Blutuntersuchung durchgeführt werden sollte.

Allergie und ihre „Gesichter“, was ist das eigentlich eine Allergie?

Der Begriff Allergie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Wörtern „allos“ für anders und „ergon“ für Tätigkeit zusammen. Diese „andere Tätigkeit“ beschreibt eine spezifische Änderung der Immunitätslage im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit. Spezifisch bedeutet dabei, dass die Reaktion durch einen ganz bestimmten Reiz ausgelöst wird, also z. B. einen Wespenstich, während die Änderung der Immunitätslage als abweichende Reaktion des Abwehrsystems beschrieben werden kann, die krank macht.

Somit lässt sich eine Allergie mit einfachen Worten als krankmachende Reaktion der Körperabwehr auf eine eigentlich harmlose Substanz beschreiben. Diese Substanzen, zu denen z. B. Hausstaub oder Proteine in Futtermitteln usw. zählen, werden als Allergene bezeichnet. Neben „echten Allergien“, die sich in verschiedene Typen einteilen lassen, gibt es auch noch sogenannte Pseudo-Allergien, zu denen z. B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder toxische Reaktionen zählen.

Allergien sind auf dem Vormarsch

Ohne Allergene gäbe es keine Allergie. Allerding haben die Allergenexpositionen in unserer zivilisierten Welt in den letzten 100 Jahren extrem zugenommen – und davon sind nicht nur wir betroffen, sondern auch unsere Haustiere. Allergien gegen exotisches Fleisch wie Känguru, Rentier oder Elch sind noch weitestgehend unbekannt, weil diese Fleischarten in den gängigen Futtermittelsorten hierzulande kaum Verwendung finden. Jedoch häufen sich die Hersteller in den letzten Jahren sehr, die auch diese Fleischsorten anbieten, sodass langfristig auch gegen Proteine dieser exotischen Fleischarten Allergien zu erwarten sind. Ein Nachteil ist heirbei, dass es dann kaum mehr eine Ausweichmöglichkeit an Futter gibt, auf das zugegriffen werden kann.                                        

Diagnostik

  • Besteht der Verdacht, dass ein Tier an einer Allergie leidet, ist genauso wichtig wie bei uns Menschen auch, das Problem genau diagnostizieren zu lassen. Nur wenn feststeht, gegen welches Allergen die Allergie besteht, kann entsprechend gehandelt werden. Beim Menschen hat sich ein direkter Allergietest auf der Haut bewährt, der jedoch beim Haustier aufgrund des Fells nur schlecht durchzuführen ist. Hier greift man eher auf Blutuntersuchungen und Ausschlussverfahren zurück. Denn Allergien hinterlassen im Blut ihre Spuren.
  • Bei Vorliegen einer Flohspeichelallergie reicht eine gute Anamnese und sorgfältige Untersuchung aus, um die Allergie diagnostizieren zu können. Bei der häufiger auftretenden Futtermittelallergie ist es allerdings schwierig. Hier hilft nur ein kontrollierter Ausschluss- und Provokationstest.
  • In der Ausschlussphase wird das Futter auf eine andere Fleisch- oder Futtersorte umgestellt und beobachtet, ob sich die Problematik bessert. Ist dies der Fall, wird wieder mit dem ursprünglich gegebenen Futtermittel gefüttert, um die Allergie erneut zu provozieren.
  • Gelingt auch dies, muss Ausschluss und Provokation mehrmals wiederholt werden. Leider brechen die meisten Tierbesitzer einen solchen Test jedoch frühzeitig nach der ersten Provokation ab, da sie der Meinung sind, dass bei positivem Ergebnis die Futtermittelallergie bewiesen ist. Dies ist jedoch leider nicht der Fall und kann im Falle einer Fehleinschätzung weitreichende Folgen für das Tier haben.