Fellpflege bei Katzen

Fellpflege bei Katzen
Tipp

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zählen zu den hochwertigen Fettsäuren und haben eine positive Wirkung auf die Haut und die Fellqualität.

Obwohl Katzen mehrere Stunden pro Tag damit verbringen, sich zu putzen, reicht diese „Katzenwäsche“ oft nicht aus, um das Fell sauber und filzfrei zu halten.

Das Thema Fellpflege wird also nicht nur bei Katzen sondern auch bei uns Besitzern groß geschrieben! Die Fellpflege ist wichtig für das Wohnbefinden einer Katze und verrät zugleich sehr viel über ihren Pflege- und Gesundheitszustand. Insbesondere Langhaarkatzen benötigen eine intensive Fellpflege, wenngleich Glanz und Schönheit des Fells nicht nur vom Kämmen und Bürsten, sondern auch von einer ausgewogenen Ernährung abhängen!

Haar ist nicht gleich Haar

Die Haare des Katzenfells sind mit den Haaren des Menschen nicht vergleichbar. Katzenhaare sind in Büschel angeordnet. Jedes Haarbüschel enthält drei verschiedene Haararten. Im Zentrum jedes Büschels befindet sich das so genannte Leithaar. Es ist lang und dick und kann bei einem Gemütswechsel (z. B. Drohgebärde) der Katze über einen kleinen Muskel am Haarschaft aufgestellt werden. Um das Leithaar gruppieren sich einige etwas kürzere und weichere Grannenhaare und jede Menge feine, sehr weiche und stark gewellte Wollhaare. Je nach Länge der Grannenhaare, die dem Katzenfell ihr Volumen verleihen, spricht man von Kurzhaar-, Halblanghaar- oder Langhaarkatzen.

Filzknoten im Fell bilden sich schneller bei Langhaar- und Halblanghaarkatzen als bei Kurzhaarkatzen, aber auch Kurzhaarkatzen können verfilzen. Zur mechanischen Pflege des Katzenfells wird im Handel unterschiedliches Fellpflege-Equipment angeboten. Generell gut geeignet für das seidige Katzenfell sind mittelharte Bürsten oder Bürsten mit Gummiborsten, da diese während des Bürstens zugleich die Haut massieren, ohne sie zu verletzen. Auch Kämme eignen sich sehr gut, allerdings sollten die Kammzähne nicht zu eng bei einander liegen, damit die dichten Wollhaare ausgekämmt und nicht ausgerissen werden.

Gebürstet oder gekämmt werden sollte immer der gesamte Körper, also auch der Bauch, die Beine und der Kopf. Insbesondere am Bauch und den Innenschenkeln ist das Fell sehr flauschig, sodass sich hier besonders gerne Filzknoten bilden. Mit den Jahreszeiten wechseln die Katzen ihr Fell und fangen extrem stark an zu haaren. Hier kann es empfehlenswert sein, zusätzlich zum Kämmen oder Bürsten mit einem feuchten Lappen über das Fell zu streichen, um die noch im Fell verbliebenen losen Haare zu entfernen.

Physiotherapie bei Arthrose einer Katze
Maine Coon kitten portrait
Big, red cat at the animal show. Assessment process and examination by a specialist. Close-up

Bitte nicht baden

  • Viele Katzen mögen es gekämmt oder gebürstet zu werden und genießen es geradezu,
  • aber die meisten Katzen lieben es gar nicht gewaschen oder gebadet zu werden.
  • Das Baden einer Katze mit einem Shampoo oder einer sonstigen Waschlösung ist tatsächlich nur in Ausnahmesituationen oder bestimmten Krankheiten nötig und sollte unbedingt immer mit einem Tierarzt abgesprochen werden.
  • Die Haut von Katzen kann auf nicht für Katzen zugelassene Shampoos empfindlich reagieren und Ekzeme bilden.

Katzenwäche mit Tücken

Damit die Katzen ihr seidiges Fell durch Lecken säubern können, befinden sich auf ihren Zungen eine Vielzahl von rauhen Papillen, sodass die Katzenzunge wie eine kurzborstige Bürste durchs Fell gleiten kann. Dadurch ist es den Katzen einerseits möglich, ihr Fell durch Lecken zu säubern und zu glätten, andererseits bleiben ausfallende Haare aber auch an der Zunge haften und werden abgeschluckt.

Wer seine Katze schon einmal gebürstet hat, weiß, wie viele Haare der Katze dabei ausfallen und kann sich ein ungefähres Bild davon machen, was die Katze pro Tag an Haaren abschluckt. Da die Haare im Magen nicht verdaut werden können, bilden sich Haarbälle oder medizinische auch Bezoare genannt. Diese müssen wieder herausgewürgt werden, um keinen Magen-Darm-Verschluss zu verursachen. Zur Unterstützung des Herauswürgens der Haare kann der Katze Katzengras angeboten oder eine spezielle Paste gegeben werden. Diese Pasten sind im Zoohandel erhältlich und werden von den meisten Katzen auch sehr gerne gefressen.

Schönes Fell kann durch den Magen gehen

Die Fellpflege kann bei unseren Katzen aber nicht nur von außen sondern auch von innen über die Nahrung erfolgen. Zusatzstoffe, wie sie in hochwertigen Futtermitteln enthalten sind, können zum Haut- und Haarstoffwechsel der Katze positiv beitragen. Schwefelhaltige Aminosäuren wie zum Beispiel Cystin und Methionin sind unverzichtbar für die Synthese des so genannten Kreatins, dem Hauptprotein des Haarstoffwechsels. Aber auch Mineralstoffe und Spurenelemente tragen zum Haarwachstum und zur Haargesundheit bei. Das Spurenelement Zink dient als Co-Faktor der Bildung von Kollagen und Kreatin, verfügt aber auch über wundheilende Eigenschaften für die Haut. Großen Einfluss auf Glanz und Geschmeidigkeit des Katzenfells haben auch Vitamin H, Biotin (Vitamin B8) und essentielle Fettsäuren. Fettsäuren werden unter dem Begriff Triglyceride zusammengefasst und sind die wichtigsten Bausteine der Fette. Chemisch unterschieden werden dabei gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, wobei die ungesättigten Fettsäuren aufgrund ihrer leichteren Aufspaltbarkeit leichter verdaulich und damit gesünder sind. Insbesondere die ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zählen zu den hochwertigen Fettsäuren und haben eine positive Wirkung auf die Haut und die Fellqualität.